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Kann nächtliche Lichtverschmutzung das Risiko für altersbedingte
Makuladegeneration (AMD) erhöhen?
Neue Studie aus dem Bereich der Netzhauterkrankungen
Wer zu später Stunde schon mal über Berlin, Paris, London oder andere Großstädte geflogen ist, weiß: Die Nächte in der Stadt sind hell. Straßenlaternen, Werbeschilder und Gebäudebeleuchtungen verdrängen die natürliche Dunkelheit.
Der Begriff „Lichtverschmutzung“, auch Lichtsmog oder Lichtverunreinigung genannt, bezeichnet die dauernde Abwesenheit völliger Dunkelheit in den davon betroffenen Gebieten der Erde.
Forscher gehen davon aus, dass zu viel künstliches Licht in freier nächtlicher Umgebung die Gesundheit beeinträchtigen und mitverantwortlich für Schlafstörungen, Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und psychische Störungen sein kann.
Wissenschaftler haben jetzt in einer Studie mittels Datenbankanalyse untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der Menge an künstlichem Licht in der Nacht und der Entwicklung der feuchten altersbedingten Makuladegeneration (fAMD) geben könnte.
Für diese Fall-Kontroll-Studie wurden medizinische Daten von über 126.000 Menschen im Alter von 50 Jahren und älter in Südkorea erfasst. Ca. 4.000 dieser Patienten waren an feuchter AMD erkrankt und wurden mit denen ohne fAMD verglichen. Für die Messung des nächtlichen Lichts in freier Umgebung wurden Satellitendaten verwendet.
Die Ergebnisse deuten auf einen Zusammenhang hin zwischen Lichtverschmutzung in städtischen Wohngebieten und einem höheren Risiko, an feuchter AMD zu erkranken. Für ländliche Regionen konnte in einer Subgruppenanalyse der Zusammenhang zwischen Lichtverschmutzung und dem Risiko für feuchte AMD nicht gezeigt werden. Vielleicht, weil hier eine bestimmte Schwelle des nächtlichen Lichts nicht überschritten wurde. Weiterhin kann der Einfluss von regional-spezifischen Faktoren (wie Ernährung und Lebensstil) nicht ganz ausgeschlossen werden.
Die Art des Lichts, sowie die Lichtverhältnisse innerhalb der Wohnungen wurden in der Studie nicht berücksichtigt.
Weitere Studien und Daten sind erforderlich, um detailliertere Informationen zu Exposition, individuellem Anpassungsverhalten und potenziellen Einflussfaktoren zu erlangen sowie zu prüfen, ob Lichtverschmutzung auch mit dem Fortschreiten der trockenen AMD verbunden ist.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.
AMD frühzeitig erkennen
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