Glossar
Die wichtigsten Fachbegriffe zu Makulaerkrankungen
AMD und fAMD
Die sogenannte altersabhängige oder auch altersbedingte Makuladegeneration (AMD), ist eine degenerative Erkrankung des gelben Flecks der Netzhaut, die meist nach dem 65. Lebensjahr auftritt. Dies führt (meist beidäugig und mit zunehmenden Alter) zu fortschreitendem Sehverlust bei Erhalt des peripheren Gesichtsfelds und ist in der Altersgruppe eine der häufigsten Erblindungsursachen.
Bei manchen Patienten kann die AMD eine aggressivere und schneller fortschreitende Form übergehen, die sogenannte feuchte altersabhängige Makuladegeneration (fAMD). Hier tritt eine Ödembildung in der Netzhaut auf. Diese wird verursacht durch neu gebildete Gefäße, welche undicht sein können. Aus ihnen tritt Flüssigkeit aus, die sich in der Netzhaut sammelt und das Ödem entstehen lässt.
Aderhaut
Lat. Choroidea; aus Blutgefäßen bestehende Schicht zwischen Netzhaut (Retina) und Lederhaut (Sklera). Letztere als Außenhülle des Auges.
Amsler-Gitter-Test
Einfacher Selbsttest mit einem Gittermuster zur Kontrolle von Veränderungen der Makuladegeneration. Dabei betrachtet man das Gitter auf einer Testkarte im Leseabstand jeweils mit einem Auge und prüft, ob man die geraden Linien krumm oder verzogen sieht oder z. B. einen grauen Schatten in der Mitte wahrnimmt. Je nach Stadium der Makuladegeneration wird der Betroffene die Linien eventuell mit wellenartigen Verzerrungen sehen. Hier können Sie den Test ganz einfach zu Hause machen und alles weitere Wichtige nachlesen.
Angiografie
Darstellung von Blutgefäßen mittels bildgebender Verfahren, wie zum Beispiel der Röntgenaufnahme oder der Magnetresonanztomografie. Siehe auch Fluoreszenzangiografie (FAF).
Anti-VEGF
Anti-VEGF beschreibt die Wirkweise einer Substanz, eines Moleküls oder eines Medikaments. Dabei bindet sich die Substanz an den so genannten vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (engl. vascular endothelial growth factor, VEGF) und hemmt diesen. Anti-VEGF wird z.B. zur Behandlung der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) oder des diabetischen Makulaödems (DMÖ) eingesetzt. Siehe auch VEGF.
Arterie
Blutgefäß, das sauerstoffreiches Blut vom Herzen zu den verschiedenen Geweben und Organen im Körper transportiert. Jedes Auge wird von der so genannten Arteria ophthalmica und der von ihr abzweigenden zentralen Netzhautarterie mit Blut versorgt. Liegt ein Arterienverschluss der Zentralarterie oder kleiner Arterienäste vor, kommt es zu einem plötzlichen Sehverlust im betroffenen Auge.
Arteriosklerose
Gefäßerkrankung, bei der sich Cholesterin in der inneren Wand von Arterien ablagert und eine Entzündungsreaktion entsteht. Weiterhin kommt es zur Vermehrung von Bindegewebe und Ablagerung von Kalziumsalzen in der Arterienwand, was die Blutgefäße verengt und verhärtet – daher auch der Name Arterienverkalkung/Atherosklerose.
Atrophie
Rückgang oder Verringerung der Größe, des Umfangs oder der Funktion eines Gewebes, Organs oder einer Struktur im Körper. Dieser Zustand tritt oft aufgrund von ungenügender Nutzung, Krankheit oder Alterung auf. Atrophie kann verschiedene Organe oder Gewebe betreffen und ist häufig mit einem Verlust von Zellen oder Gewebevolumen verbunden. Dieser Rückgang kann zu Funktionsbeeinträchtigungen führen. Siehe auch Geographische Atrophie.
Choroidale Neovaskularisation (CNV)
Die ungewollte Bildung neuer Blutgefäße (Neovaskularisation) in der Aderhaut (Choroidea) des Auges. Diese abnormale Gefäßbildung kann mit verschiedenen Augenerkrankungen in Verbindung stehen, insbesondere mit der feuchten altersbedingten Makuladegeneration (fAMD). Bei CNV wachsen die neuen Gefäße in die Netzhaut ein, was zu Blutungen, Flüssigkeitsansammlungen und Schäden an den Sehzellen führen kann.
Cotton-wool-Herde
Auch Cotton-Wool-Flecken; wattebauschartige, weiß-gelbliche Verschattungen in der Netzhaut und mittels Ophthalmoskopie erkennbar. Zu den Ursachen gehören Augenerkrankungen wie Kapillarverschlüsse im Rahmen einer Zentralvenenthrombose oder Grunderkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes Mellitus.
Diabetisches Makulaödem (DMÖ)
Ansammlung von Gefäßflüssigkeit in der Makula als Folgeerkrankung eines Diabetes mellitus; häufigste Ursache von Erblindung bei jungen Erwachsenen und Erwachsenen mittleren Alters.
Diabetische Retinopathie (DR)
Mikroangiopathie bzw. lokalisierte Schädigung und Funktionsverlust der feinen Gefäße der Netzhaut als Folgeerkrankung eines Diabetes mellitus. Die Folgen können unscharfes, verzerrtes oder verschwommenes Sehen sein sowie Störungen des Farbsehens oder „Rußregen“ im Sehfeld durch Blutungen in den Glaskörper.
Drusen
Kleine, gelbliche Ablagerungen unterhalb der Netzhaut als Abbauprodukt aus dem Seh-Stoffwechsel, die nicht ausreichend abtransportiert werden; Sie nehmen oft mit steigendem Alter an Größe und Anzahl zu und haben zunächst keinen Krankheitswert. Es wird in sogenannte harte Drusen und weiche Drusen unterschieden. Viele oder große harte Drusen sind Zeichen der trockenen AMD; das Vermehrte Auftreten von weichen Drusen ist mit der Entstehung einer feuchten AMD assoziiert.